Habt ihr schon mal nachgedacht, wo ihr leben würdet, wenn ihr es euch aussuchen könnten? Wenn der ersehnte Lottogewinn endlich eintrifft?
Das Land meiner Wahl wäre höchstwahrscheinlich Italien. Obwohl ich dann wahrscheinlich wieder nicht wüsste, wo ich mich niederlassen würde. Zu Beginn vielleicht in Südtirol, weil sprachlich wie kulinarisch die perfekte Mischung zwischen Österreich und Italien.
Oder doch in der Toskana, wo ich abends auf der Terrasse eines kleinen, feinen Steinhauses zwischen Pinien und Olivenhainen sitze und auf die Türme von San Gimignano blicke oder aber in Ligurien, wo ich am Meer sitze, den Wellen zusehe und dazu feinen Vino trinke und Focaccia esse.
Denn aus Ligurien, genauer aus Genua kommt sie, die klassische Focaccia – puristisch nur mit Kräutern und Olivenöl. Doch wie auch bei der Pizza gibt es hier regional unterschiedliche Varianten und ihr könnt eure Focaccia belegen, wie es euch gefällt.
So wie ich zum Beispiel mit Tomaten und Oliven und vielleicht noch etwas Rucola. Ihr könnt aber auch Kapern, rote Zwiebel, Zucchini, Paprika, Jungzwiebel, Oregano usw. verwenden. Da sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Manch einer zaubert da sogar eine Blumenwiese aus Gemüse aufs Backblech.
Ihr habt auch genügend Zeit, euch zu überlegen, was ihr drauflegt, denn das ist ein 24-Stunden-Germteig Rezept. Der Teig, der relativ wenig Germ enthält, darf hier im Kühlen schön langsam aufgehen.
1 Blech:
Teig:
1 kg Weizenmehl glatt
600 g lauwarmes Wasser
40 g Olivenöl
20 g Salz
6 g Germ
Belag:
Olivenöl, grobes Meersalz
Rosmarin
150 g Cherrytomaten
100 g schwarze Oliven
Rucola nach Wunsch
Die Germ im lauwarmen Wasser auflösen und mit den restlichen Zutaten in der Küchenmaschine zu einem glatten Teig kneten (ca. 8 Minuten kneten lassen). Dann für 2 Stunden bei Raumtemperatur zugedeckt gehen lassen. Die nächsten 20 Stunden verbringt der Teig im Kühlschrank bzw. im Winter gerne auch in einem kühleren Raum bei ca. 10 – 12 Grad. Vor dem Backen kommt der Teig wieder zurück in die warme Stube, wo er wiederum 2 Stunden auf’s Weiterverarbeiten wartet.
Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Teig mit den Händen zu einem großen Fleck ausziehen und aufs Blech legen (man könnte auch das Nudelholz verwenden, aber so geht’s auch). Nun mit den Fingerkuppen schöne, gleichmäßige Mulden in den Teig drücken, den Teig großzügig mit Olivenöl bestreichen, mit Salz und Rosmarin bestreuen und mit den Tomaten und Oliven belegen (ich steche die Tomaten mit einem Zahnstocher ein, damit sie im Rohr nicht explodieren). Dann nochmals 30 Minuten rasten lassen. Nun das Backrohr auf 180 Grad vorheizen.

Die Focaccia wird dann ca. 30 – 35 Minuten gebacken, bis sie schön goldbraun ist. Schmeckt am besten lauwarm mit etwas Rucola dekoriert zu einem schönen Glas Vino.
Buon appetito, cari amici!
TIPP: Beim Kauf der Oliven nicht sparen und darauf achten, dass es keine gefärbten, sondern echte, schwarze Oliven sind. Und falls ihr welche mit Kern kauft, dann sagt das euren Gästen vor dem Essen, damit sich keiner einen Zahn ausbeißt.
